Paderborn. Am Montag geht’s endlich los. Im internationalen Turnierkalender sind die Australian Open in Melbourne eigentlich für den Januar terminiert, aber Corona hat das erste Grand Slam-Turnier des Jahres in den Februar verschoben. Vorausgegangen war eine 14-tägige Quarantäne für die Tennisprofis und am Montag wird gestartet. Zweifelsohne ein Highlight für die Spieler, denn es sind Zuschauer zugelassen.

Im 128er Hauptfeld sind mit Hubert Hurkacz (ATP 29), Norbert Gombos (ATP 89) und Frederico Ferreira Silva (ATP 184) drei für den ostwestfälischen Tennis-Bundesligisten Team Hämmerling TuS Sennelager gemeldete Spieler vertreten. Die größte sportliche Herausforderung hat der 25-jährige Portugiese Ferreira Silva zu meistern, der auf den gleichaltrigen Nick Kyrgios (ATP 25) trifft. Der Australier war bereits die Nummer 12 der Tenniswelt und hat auf der ATP Tour bereits sechs Turniertitel gewinnen können. Wesentlich leichter dürfte die Erstrundenpartie des Slowaken Gombos sein, der auf den mit einer Wild Card ausgestatteten 29-jährigen Australier Alex Bolt (ATP 174) trifft. Interessant ist die Auseinandersetzung des Polen Hurkacz, der auf Grund seines ATP-Rankings an Nummer 26 der Setzliste positioniert ist, der es mit Mikael Ymer (ATP 95) zu tun bekommt.

Der 22-jährige Stockholmer ist Schwedens große Hoffnung, doch Verletzungen haben ihn immer wieder zurück geworfen. Seinen einzigen ATP Tour-Titel gewann Ymer bereits als 18-Jähriger 2016 in seiner Heimatstadt im Doppel. Ansonsten stehen für den Hartplatzspezialisten lediglich vier ATP-Challenger-Siege – der Letzte liegt auch bereits ein Jahr zurück – in seiner Vita.

Bereits Mitte Januar fand die Qualifikation für das vom 08. bis 21. Februar in Melbourne stattfindende 109. Australian Open statt, welches auf Grund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen strikten Einreise-Bestimmungen für Australien diesmal in Doha (Katar) stattfand. 12 deutsche Tennisprofis waren daran beteiligt, allerdings scheiterten alle.

Von Seiten der ostwestfälischen Bundesligaprofis des Team Hämmerling TuS Sennelager waren mit Zdenek Kolar (ATP 224), Gin Marco Maroni (ATP 229), Arthur Rinderknech (ATP 178), Jozef Kovalik (ATP 131) und Frederico Ferreira Silva (ATP 184) fünf Akteure im Teilnehmerfeld vertreten. Allerdings glückte nur dem 25-jährigen Portugiesen Ferreira Silvia der Einzug ins Grand Slam-Event, das er im Übrigen zum ersten Mal in seiner Tenniskarriere erreicht hat. Im Qualifikationsfinale besiegte der Linkshänder den ein Jahr älteren und für Rot-Weiß Köln spielenden topgesetzten Franzosen Gregoire Barrere (ATP 110) mit 6:3, 6:4 und hat somit das Hauptfeld erreicht.

Neben dem Qualifikationsturnier fanden im Januar weitere ATP-Turniere statt, wobei sich dabei gleich drei Profis des Bundesligisten Team Hämmerling TuS Sennelager bestens in Szene setzten konnten. Zuletzt gelang dies am 24. Januar Arthur Rinderknech und David Pel.

Beide nahmen am mit 132.000 Euro dotierten ATP-Challenger in Istanbul teil und verließen die türkische Metropole am Bosporus als Turniersieger. Den Weg ins 32er Hauptfeld bestritt der 25-jährige Franzose Rinderknech erfolgreich über die Qualifikation und er beendete seinen Siegeszug mit einem finalen Sieg gegen Benjamin Bonzi (ATP 146). Es war eine packende Auseinandersetzung, die bis zum letzten Matchball ausgeglichen war, doch das Quentchen Glück zum Erfolg war auf Seiten von Rinderknech. Mit einem 4:6, 7:6(1), 7(3) Endspielerfolg gegen seinen ein Jahr jüngeren Landsmann verbuchte er mittlerweile seinen fünften Titel auf der Challenger-Ebene. Der Verdienst waren 18.290 Euro Preisgeld und 125 ATP-Points, die ihm in der mit Position 135 das beste Ranking seiner Karriere einbrachte.

In der Doppelkonkurrenz trat der Niederländer David Pel mit dem Schweden Andre Goransson an und auch ihnen gelang der Titelgewinn. Das an Nummer zwei gesetzte Duo spielte sich souverän durch die Konkurrenz und mit einem finalen 4:6, 6:3, 10:8 Erfolg gegen Lloyd Glasspool/Harri Heliovaara (Großbritannien/Finnland) war der Titel perfekt. Für den 2,0 Meter Mann aus dem niederländischen Amstelveen war es im Übrigen der zehnte ATP-Doppelerfolg auf der Challenger-Tour.

Leider konnte der Pole Hubert Hurkacz (ATP 35) bekanntermaßen auf Grund der Absage der Tennis-Bundesliga 2020 sein Können noch nicht im Trikot des Team Hämmerling TuS Sennelager zeigen, doch das soll in diesem Jahr – vorausgesetzt sie findet statt – nachholen. Wir werden ihn nicht nur melden“, so Teamchef Marc Renner, „er hat auch zugesagt, zu spielen.“

Welches spielerische Potential der aus Warschau stammende 23-Jährige hat, demonstrierte er Mitte Januar im amerikanischen Delray Beach. In dieser unweit vom Atlantik liegenden Stadt in Florida gewann er das mit 418.195 US-Dollar Preisgeld dotierte ATP 250-Event und kam somit nach 2019 (Dreisatzsieg im amerikanischen Winston-Salem gegen den Franzosen Benoit Paire) zu seinem zweiten ATP-Tour-Titel. Im Endspiel besiegte Hurkacz den US-Amerikaner Sebastian Korda (ATP 119), Sohn des ehemaligen Weltranglisten-Zweiten Petr Korda, mit 6:3, 6:3. Neben einem stattlichen Preisgeld von 30.840 US-Dollar und 250 Weltranglistenpunkten, ist allerdings seine aktuelle Weltranglistenplatzierung von Position 28 die beste Notierung seiner Tenniskarriere for ever.