Der Weiterbetrieb des 50 Jahre alten AKW´s Borssele in den Niederlanden ist ein Spiel mit dem Feuer.

Düsseldorf / Borssele [Zeeland]. Der Landesvorstand der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Nordrhein-Westfalen sprach sich auf seiner Sitzung am Wochenende in Recklinghausen entschieden gegen eine Verlängerung des Betriebs des niederländischen AKWs Borssele aus. Eine Verlängerung dieses technisch überalterten Atommeilers stellt nach Meinung der ÖDP ein Spiel mit dem Feuer dar.
Den Menschen ist dieses Risiko eines Atomstörfalls in einem Methusalem-Atomkraftwerk (AKW) nicht zumutbar.

Das niederländische AKW Borssele ging im Juli 1973 in Betrieb. Es handelt sich um ein Druckwasserreaktor betriebenes AKW mit einer Nettoleistung von 482 Megawatt (MWh), dessen derzeitige Betriebsgenehmigung bis 2033 im niederländischen Atomgesetz geregelt ist.

Der Reaktor ist 200 km von der Grenze zu Nordrhein-Westfalen entfernt. Im November 1996 kam es im Kraftwerk zu einem Störfall der Stufe 2 („INES“). {Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Borssele}

Nunmehr wollen die Niederlande eine Änderung des Atomgesetzes für eine 10- oder 20-jährige Laufzeitverlängerung prüfen. Ein Entwurf und der Beteiligungsplan werden vom 31. Mai 2023 bis einschließlich 11. Juli 2023 der Öffentlichkeit zur Einsichtnahme vorgelegt. Die ÖDP NRW wendet sich im Interesse der Menschen in NRW gegen diese unverantwortliche Absicht einer Laufzeitverlängerung.

Technische Anlagen haben eine technische Lebensdauer; mit einer Verlängerung über diese hinaus steigen die Risiken des Weiterbetriebs exponentiell. Zwar können einige Elemente des Kraftwerks modernisiert werden. Dies gilt aber nicht für die Sicherheit entscheidende Elemente, wie etwa den Druckbehälter.

Dessen Stähle werden dem atomaren Beschuss nunmehr seit 50 Jahren ausgesetzt. Dies führt zu einer Materialermüdung, die zum Reißen des Druckbehälters führen kann. Die Folgen einer derartigen Havarie sind unabsehbar.

Die ÖDP NRW erwartet von der Landesregierung des Landes NRW, dass diese im Beteiligungsverfahren “klare Kante” zeigt und Front gegen eine Verlängerung der Betriebserlaubnis des AKWs Borssele macht.