Bielefeld. Gerät die Welt aus den Fugen? Waren schon immer so viele Krisen und Probleme auf unserem Planeten? Das Bauchgefühl kennen viele: zahlreiche Krisenherde wollen gelöscht werden und Sorgen um die Zukunft unseres Planeten nehmen von Tag zu Tag zu. Mit neuen Seminaren möchte die Bildungsstätte Haus Neuland in Bielefeld-Sennestadt ein Teil der aktuellen politischen Krisen in Deutschland und der Welt beleuchten. Alle Seminare sind als Bildungsurlaub NRW anerkannt. Beschäftigten und Auszubildenden stehen in Nordrhein-Westfalen pro Jahre bis zu fünf Tage Bildungsurlaub zu.

Romantik und Nationalismus

Montag bis Freitag, 10.-14. Oktober 2022, Kosten: 235,- € pro Person für das Seminar zzgl. optional Vollpension und Übernachtung)
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich in Europa die Romantik als künstlerische Gegenbewegung zur Aufklärung. Statt antiker Bauwerke des alten Roms oder Athens wurden romanische und gotische Kathedralen und Burgen wieder verehrt. Auch die Dichtung des Mittelalters rückte wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Was überall in Europa passierte, erfuhr im heutigen Deutschland eine besondere Zuspitzung: hier entstand, basierend auf der historisch gegebenen Vorherrschaft in Europa, die Ideologie einer überlegenen deutschen „Kulturnation“, die bis heute vor allem in völkisch-nationalen Kreisen erhalten geblieben ist.

Das Seminar möchte diese Zusammenhänge an verschiedenen Orten des Mittelalters aufzeigen und diskutieren. Exkursionen sind u.a. geplant zur Falkenburg und nach Schloß Rheda sowie weitere Museen in Oerlinghausen und Enger.

Meinungsbildung oder Meinungsmache? – Medien in der Demokratie

Montag bis Freitag, 24.-28. Oktober 2022, Kosten: 235,- € pro Person für das Seminar zzgl. optional Vollpension und Übernachtung)
Die Welt der Medien ist im Wandel: Immer stärker verdrängen Online-Angebote und Social Media den klassischen Journalismus. Verlage und Rundfunkanstalten verlieren ihre Bedeutung als Gatekeeper. Jede:r mit einem Smartphone kann heute als Reporter:in arbeiten. „Fake News“, „Hate Speech“ sind nicht erst seit Pegida ein heikles Thema. Das Seminar betrachtet die sogenannte „Vierte Gewalt“ sowie die Veränderungen und Auswirkungen für die Demokratie.

Gemeinsam mit erfahrenen Journalisten gehen die Teilnehmenden der Frage nach, ob die deutsche Medienlandschaft ihrem Auftrag in der Demokratie im digitalen Zeitalter noch gerecht wird.

Mobilität und Stadtplanung im 21. Jahrhundert: Wie kann die Mobilität der Zukunft aussehen?

Montag bis Freitag, 14.-18. November 2022, Kosten: 235,- € pro Person für das Seminar zzgl. optional Vollpension und Übernachtung)
Die Städte wachsen – und das Verkehrsaufkommen mit. Laut aktuellem UN-Bericht leben im Jahr 2050 über Zweidrittel der Weltbevölkerung in Städten. Stau, Luft- und Lärmverschmutzung sind die Folge von mehr Verkehr auf engem Raum. „Verkehrswende“ und „nachhaltige Mobilität“ sind häufig verwendete Begriffe in der Debatte über moderne Verkehrskonzepte. Aber was bedeutet dies überhaupt? Wie verändern sich die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger:innen? Was muss die Stadtplanung leisten, um umweltfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen? Die kommunale Verkehrspolitik beinhaltet eine Reihe von Fragen, die jeden Einzelnen betreffen: vom autonomen Fahren, über kostenfreie Mobilität bis hin zur Sicherung von Arbeitsplätzen beim Umbau des Automobilsektors.

Israel und Iran – Die Geschichte zweier Erzfeinde – Eskaliert der Schattenkrieg im Nahen Osten?

Montag bis Freitag, 21.-25. November 2022, Kosten: 235,- € pro Person für das Seminar zzgl. optional Vollpension und Übernachtung)
Bereits seit vielen Jahrzehnten ist der Nahe Osten ein großes Pulverfass. Immer im Fokus ist der Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Israel fühlt sich durch das fortschreitende Atomprogramm massiv bedroht und seit der Islamischen Revolution von 1979 ist der Kampf gegen Israel im Iran Staatsdoktrin.

Die Seminarteilnehmer blicken mit den Referent:innen zurück in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Hier blühte eine enge wirtschaftliche und politische Verbundenheit zwischen den beiden Völkern, die erst mit der Islamischen Revolution ein jähes Ende fand. Neben einer tiefergehenden Analyse der Islamischen Revolution wirft die Gruppe auch einen Blick auf die jüngere Geschichte der beiden Staaten. Auch aktuelle Akteure und Konfliktelemente werden eingehend behandelt.

Foto: Haus Neuland e.V.