Auch wenn die Bauzinsen steigen, sind sie immer noch verhältnismäßig günstig. Gab es im vergangenen Jahr noch für unter einem Prozent Zinsen für ein Standard-Darlehen, so sind es derzeit knapp über zwei Prozent. Tendenz weiter steigend. Doch ein Blick zurück relativiert die derzeitigen Kosten für Baugeld. Denn der letzte vergleichbare Anstieg liegt 23 Jahre zurück. Damals allerdings auf einem völlig anderen Niveau – von 5,1 auf 6,4 Prozent.

Erhebliche Preissteigerungen auf dem Bau ergeben sich für Bauherren allerdings durch stark angestiegene Preise für Baumaterialien. Insbesondere die Preise für mineralölbasierte Baustoffe (Kunststoffrohre, Dämmstoffe, Bitumenbahnen etc.), Stahl und Beton als besonders energieintensive Baustoffe und die Kosten für das international stark nachgefragte Bauholz machen Bauunternehmen und Bauherren Sorgen. Lieferketten sind wegen Corona und des russischen Kriegs gegen die Ukraine aus dem Takt geraten. Auch der Fachkräftemangel wirkt sich aus: Handwerker verlangen höhere Stundenlöhne und jeder Auftraggeber schätzt sich glücklich, wenn er nicht Wochen und Monate auf begehrte Spezialisten warten muss.

Die Nachfrage nach Immobilien ist dennoch ungebrochen und wird absehbar eher noch steigen. Denn in Inflationszeiten gilt die Immobilie als sicherer Hafen und wertstabiles Betongold. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern muss möglichst schnell verringert werden. Der Ausbau der Nutzung sogenannter erneuerbarer Energien ist unabdingbar, was sich auch in der aktuellen KfW-Förderpolitik der Ampel-Koalition niederschlägt. Auch diese weitaus höheren Anforderungen werden zu weiter steigenden Immobilienpreisen führen.

Alles in allem eine Gemengelage, die Bauherren und Immobilienkäufer kaum glücklich macht. Der Verband Privater Bauherren rät daher, sich eingehend über Einsparmöglichkeiten bei der Planung der eigenen Immobilie beraten zu lassen. Wer sparen will, muss systematisch an die Planung herangehen und überlegen, ob auf Extras wie etwa den Erker, die Dachgauben, die Sauna oder den offenen Kamin oder den Natursteinbodenbelag nicht verzichtet werden kann.

Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren (VPB) e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Internet: www.vpb.de

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