Landratskandidat Christoph Rüther und CDU-Kreistagsfraktion fordern Wasserstoff-Initiative im Kreis Paderborn.

Kein Kreis im deutschen Binnenland trägt derzeit mit seinen regenerativen Energien so viel zur Stromerzeugung bei wie der Kreis Paderborn. „Unsere Region ist vor diesem Hintergrund gerade dazu prädestiniert, die Wasserstofftechnologie schnell und nachhaltig zu fördern“, sagt Landratskandidat Christoph Rüther. Gemeinsam mit der CDU-Kreistagsfraktion Paderborn fordert er daher eine eigene Wasserstoff-Initiative, um so den Verbrauch von fossilen Energien weiter zu senken und möglichst schnell eine CO2 Neutralität im ganzen Kreisgebiet herzustellen.

„Wir wollen eine CO2-neutrale, nachhaltige Mobilität unter Berücksichtigung der gesamten Energiekette gestalten. Dabei setzen wir auf das enorme Zukunftspotenzial von grünem Wasserstoff entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, sagt Rüther. Die Region habe eine Vielzahl starker Logistikbetriebe, die nach alternativen Antrieben suchten. Dazu komme, dass bereits jetzt große Unternehmen insbesondere im Bereich der Stahlverarbeitung Wasserstoff in größeren Mengen einsetzten. „Diese Entwicklung möchten wir fördern und die Akteure und Experten hier vor Ort zusammenbringen. Der Einstieg in die Wasserstofftechnologie ist für uns ein zentraler Punkt bei der Erstellung des neuen Klimaschutzkonzeptes“, sagt Rüther.

„Hintergrund unserer Überlegungen und Forderungen ist, dass die regenerativen Energien je nach Wind und Sonne mal zu wenig und mal zu viel Energie liefern. Dies führt dazu, dass circa 30 Prozent der Leistung von Windkraftanlagen derzeit nicht ins Netz eingespeist werden kann“, sagt der Kreistagsabgeordnete Dr. Ludger Kappius, der das Anliegen und den Vorstoß Rüthers unterstützt. Man müsse sich auf die Suche nach neuen Speichermöglichkeiten begeben. Eine zukunftsweisende Technologie sei hier die Möglichkeit, den Strom zur Elektrolyse von Wasserstoff zu verwenden. Der Wasserstoff könne dann in Tanks zwischengespeichert und dann wieder in Strom zurückverwandelt werden, wenn diese Energie im Netz benötigt würde. „Zudem können wir Wasserstoff über Brennstoffzellen als Treibstoff für Kraftfahrzeuge verwenden. Hierdurch wäre es, im Gegensatz zu den jetzigen Batteriesystemen auch möglich, große Busse und LKW anzutreiben“, sagt Kappius.

„Als Kreis Paderborn muss es unser definiertes Ziel sein, über die Förderprogramme der Bundesregierung eigene und neue Pilotprojekte zu starten. Wir können so lokal den Verbrauch von fossilen Energien weiter senken. Wir bauen aber auch in unserer mittelständischen Industrie Know How auf, um diese Technologie anschließend über die Region hinaus zu vermarkten. So fördern wir im Kreisgebiet den Klimaschutz und sichern Arbeitsplätze für die Zukunft“, ist sich Rüther sicher.

Die Bundesregierung hat im Juni 2020 im Kabinett eine Wasserstoffstrategie beschlossen. Insgesamt neun Milliarden Euro sollen den Energieträger marktfähig machen. Das Bundesverkehrsministerium hat beispielsweise ein Programm aufgelegt, mit dem Regionen bei dem Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur vor Ort unterstützt werden. Ziel ist, dass der Wasserstoff möglichst aus erneuerbaren Energien vor Ort hergestellt und dann auch in der Region verbraucht wird.