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Appell der Feuerwehrkräfte: Die 60 muss bleiben!

Zwei Feuerwehrmaenner

Köln. Die Unterschriften nahm Landtagspräsident André Kuper entgegen. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen von CDU, SPD und FDP waren der Einladung zur Übergabe gefolgt. „Wir appellieren heute noch einmal eindringlich an die Politik: Die 60 muss bleiben.

Feuerwehrbeamtinnen und -beamte sollen auch künftig die Möglichkeit erhalten, mit Vollendung des 60. Lebensjahres in den Ruhestand zu gehen. Dies ist vor dem Hintergrund des körperlich und psychisch anstrengenden Einsatzdienstes absolut erforderlich. Diese Jahre hinterlassen deutliche Spuren“ bekräftigte Valentino Tagliafierro, Vorsitzender des Fachbereiches Feuerwehr- und Rettungsdienst der komba gewerkschaft nrw, die gewerkschaftliche Forderung nach Erhalt der bisherigen Altersgrenze.

Auch die hohen gesundheitlichen Anforderungen an die Feuerwehrkräfte sind ein Argument für die Altersgrenze. Die Feuerwehrbeamtinnen und -beamten müssen beispielsweise die Voraussetzungen für die Atemschutztauglichkeit erfüllen, um den Einsatzdienst zu absolvieren. Dies wird mit zunehmenden Alter jedoch schwieriger. Hinzu kommt, dass die feuerwehrtechnischen Beamtinnen und Beamte durch die längere wöchentliche Arbeitszeit von durchschnittlich 48 Stunden bereits mit 60 Jahren eine deutlich höhere Lebensarbeitszeit leisten.

Eine gerichtliche Entscheidung macht eine Neuregelung der Altersgrenze im § 116 des Landesbeamtengesetzes NRW erforderlich. „Wir schlagen vor, dass Beamtinnen und Beamte des feuerwehrtechnischen Dienstes mit Vollendung des 60. Lebensjahres in den Ruhestand treten, wenn sie insgesamt sieben Jahre Einsatzdienst geleistet haben. Zum Einsatzdienst gehören die Bereiche Brandschutz, technische Hilfeleistung, Katastrophenschutz, Leitstellen (nach §28 des Brandschutzgesetzes) sowie der Rettungsdienst, sofern er von der Feuerwehr ausgeführt wird“, erläutert Tagliafierro. Der Vorschlag orientiert sich an bestehenden gesetzlichen Regelungen.

Erst bei der ARTbase LENKWERK, jetzt am Rheinturm

Julius Borchards digitale Kunstwerke werden bis zum 26. März in Düsseldorf projiziert.

Im Rahmen der Projektion „Rheinturm in Art“ erstrahlen auch die Werke des Newcomers am Turm in Düsseldorf. Am Wochenende zuvor faszinierte Borchards „Digitale Kunst“ noch die Besucherinnen und Besucher der ARTbase LENKWERK in Bielefeld.
Und das ist genau das, was Julius Borchard will. Er will faszinieren und begeistern. Unter dem Namen „Lighthorus“ kreiert er nicht wie üblich mit einem Pinsel, sondern er zeichnet mit Licht. Er manifestiert nie gesehene Sternenkonstellationen, weit entfernte Welten und die Schönheit der kosmischen Leere. „Unser Kosmos bietet ein schier endloses Potential der Inspiration. Mein Ziel ist es möglichst viele Menschen daran teilhaben zu lassen.“, so Borchard. Er habe jahrelang experimentiert, wie sich seine Vorstellungen und Ideen umsetzen ließen. Mit der digitalen Kunst und enorm hohen Rechenleistungen, ist es ihm nun gelungen, Bilder in gigantischen Maßstäben und mit einer faszinierenden Farbbrillanz zu erzeugen.

Bis zum Sommer 2022 teilte er seine Werke überwiegend online mit seinen mehr als 21.000 Followern bei Instagram. Im Juli stellte er seine Bilder dann erstmals, im Rahmen seiner Vernissage aus: „Ich habe schnell gemerkt, dass meine Bilder neben der digitalen, vor allem auch eine reale Bühne brauchen. Ich war überwältigt von dem positiven Feedback. Das Schönste war, das Leuchten und Funkeln in den Augen der Besucherinnen und Besucher zu sehen. Da wusste ich, dass sich mein Traum erfüllt und die Betrachtenden in meine Welt der endlosen Faszination abtauchen.“

Nach der überwältigenden Vernissage folgte eine Kunstreise nach Nepal, die Ausstellung seiner Werke bei den Bielefelder Nachtansichten und bei der ARTbase LENKWERK. Die Projektion seiner Arbeiten an den Rheinturm in Düsseldorf läuft noch bis zum 26. März.

Mitte Mai wird seine Digitale Kunst dann auch auf dem Leinweber-Markt in Bielefeld zu sehen sein. „Zukünftig möchte ich meine Bilder und Videos gerne in verschiedenen Planetarien ausstellen. Erste Gespräche laufen hier bereits.“, verrät Julius Borchard.

Foto: Nadja Zikes

Warum Berufsvereinigungen Mitglieder wie Arbeitnehmer gleichbehandeln müssen?

Zwei Bergsteiger
Zwei Männer, deren Zweck es ist, Berge zu besteigen.

Bergsteiger: Zwei Männer, deren Zweck es ist, Berge zu besteigen (Expedition zum
Kilimanjaro, Monty Python´s Wunderbare Welt der Schwerkraft).

Schon seit 2006 gilt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), was insbesondere Arbeitgeber sehr vorsichtig gemacht hat. Etwa indem Stellenanzeigen alle inzwischen mindestens drei Geschlechter ausdrücklich mit „m/w/d“ bezeichnen und auch keine Altersvorgaben mehr vorsehen, sowie geschlechtersensible – korrekt gegenderte – Sprache verwenden. Doch haben viele Berufsverbände noch gar nicht erkannt, dass sie gegenüber Mitgliedern und Bewerbern um Mitgliedschaft entsprechende Pflichten haben, und diese korrespondierend Rechte, analog wie bei Arbeitnehmern.

Auch Mitglieder von Berufsvereinigungen sind durch das AGG geschützt

Abschnitt 2 des AGG “Schutz der Beschäftigten vor Benachteiligung” wird durch § 18 AGG auf die Mitgliedschaft in – nicht nur – Berufsvereinigungen ausgedehnt:

„(1) Die Vorschriften dieses Abschnitts gelten entsprechend für die Mitgliedschaft oder die Mitwirkung in einer … Vereinigung, deren Mitglieder einer bestimmten Berufsgruppe angehören oder die eine überragende Machtstellung im wirtschaftlichen oder sozialen Bereich innehat, wenn ein grundlegendes Interesse am Erwerb der Mitgliedschaft besteht, sowie deren jeweiligen Zusammenschlüssen.

(2) Wenn die Ablehnung einen Verstoß gegen das Benachteiligungsverbot des § 7 Abs. 1 darstellt, besteht ein Anspruch auf Mitgliedschaft oder Mitwirkung in den in Absatz 1 genannten Vereinigungen.“

Unter solche Berufsvereinigung können etwa Mitglieder von Berufskammern und -Vereinen, Gewerbevereinen und auch selbstständige Berufs-Sportler in entsprechenden Vereinen fallen. Oder auch für Hobby-Bergsteiger ein entsprechender Gebirgsverein, angesichts einer überragenden Bedeutung.

Dann also darf entsprechend § 7 AGG kein Mitglied wegen eines in § 1 AGG genannten Grundes in der Vereinigung benachteiligt werden. Dies beinhaltet Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.

In § 2 AGG ausdrücklich genannt wird zu diesen Gründen das Verbot von Benachteiligungen in Bezug auf “die Mitgliedschaft und Mitwirkung in einer Beschäftigten- oder Arbeitgebervereinigung oder einer Vereinigung, deren Mitglieder einer bestimmten Berufsgruppe angehören, einschließlich der Inanspruchnahme der Leistungen solcher Vereinigungen,”

Auch mittelbare Benachteiligungen sind verboten

Unmittelbar benachteiligt wird, wer wegen eines dieser Gründe eine ungünstigere Behandlung erfährt als eine andere Person in einer vergleichbaren Situation. Doch auch mittelbare – also durch dem Schein nach neutrale Kriterien bewirkte – Benachteiligungen aus einem dieser Gründe sind unzulässig. Etwa wenn ausdrücklich auf eine bestimmte Muttersprache abgestellt wird, statt nur auf die tatsächlich erforderlichen ausreichenden Sprachkenntnisse, oder eine Mindestgröße verlangt wird, die in der Mehrheit von Frauen unterschritten wird.

Ist die unterschiedliche Behandlung durch ein rechtmäßiges Ziel sachlich gerechtfertigt und die Mittel zur Erreichung dieses Ziels angemessen und erforderlich, so liegt keine unzulässige Benachteiligung vor. Etwa der Ausschluss von Ruheständlern – mittelbare Altersbenachteiligung – aus Gremien der Berufsvereinigung, um deren Kontakt mit den Berufstätigen sicherzustellen.

Eine Ungleichbehandlung als positive Maßnahme zum Ausgleich bestehender Nachteile ist indes erlaubt – z.B. Frauenförderung, soweit diese sonst benachteiligt wären. Was bei manchen Berufen mit hohem Frauenanteil aber auch nicht gegeben sein mag.

Die Vereinsautonomie wird unter den Voraussetzungen des AGG beschränkt. Bestimmungen in Vereinbarungen, die gegen das Benachteiligungsverbot verstoßen, sind unwirksam – das kann etwa auch die Vereinssatzung betreffen. Auch eine Mehrheit von Mitgliedern kann sie nicht wirksam beschließen – und ein Vereinsvorstand sich nicht auf solche Mehrheitsbeschlüsse berufen.

Berufsvereinigungen müssen Regelungen wie für Arbeitgeber entsprechend einhalten Betroffen ist hier entsprechend § 11 AGG neben der Aufnahme als Vereinsmitglied oder für eine vorgelagerte Ausbildung, die Ausschreibung für die Mitarbeit in Vereins-Organen, Gremien, Ausschüssen, Arbeitsgruppen etc. Bereits eine nicht alle mindestens drei “amtlichen” Geschlechter umfassende Bezeichnung der Adressaten – etwa nur “Ingenieurinnen und Ingenieure” oder gar nur “Ingenieure” ohne Klarstellung “m/w/d”, “all gender” oder mit Genderstern ist ein Gesetzesverstoß und damit verboten. Ebenso nicht gerechtfertigte Altersbegrenzungen, Anforderungen an Berufserfahrung oder Ausschreibungen nur für Berufsanfänger ohne zwingende Gründe.

Die Berufsvereinigung ist entsprechend § 12 AGG verpflichtet, erforderliche Maßnahmen zum Schutz vor Benachteiligungen zu treffen, inklusive vorbeugender Maßnahmen. Dazu muß sie etwa im Rahmen einer Aus- und Fortbildung auf die Unzulässigkeit solcher Benachteiligungen hinweisen – und darauf hinwirken, dass diese unterbleiben. Zur Erfüllung dieser Pflicht kann der Vorstand auch die Mitglieder in geeigneter Weise zum Zwecke der Verhinderung von Benachteiligung schulen.

Verstoßen Mitglieder gegen das Benachteiligungsverbot, so hat der Vorstand die im Einzelfall geeigneten, erforderlichen und angemessenen Maßnahmen zur Unterbindung der Benachteiligung wie Abmahnung oder Vereinsausschluss zu ergreifen.

Etwa als Vorstand eines Berufverbandes einen Chat für auch anonyme genderfeindliche Äußerungen seiner Mitglieder im Internet zur Verfügung zu stellen, oder auf solche Äußerungen nicht deutlich zu reagieren ist absolutes No Go.

Berufsvereinigungen müssen eine Beschwerdestelle für Mitglieder einrichten Die Mitglieder haben das Recht, sich bei der gemäß § 13 AGG zuständigen Stelle der Berufsvereinigung zu beschweren, wenn sie sich im Zusammenhang mit ihrer Mitgliedschaft von dieser – oder anderen Mitgliedern – wegen eines der genannten Gründe benachteiligt fühlen. Die Beschwerde ist von der zuständigen Beschwerdestelle der Berufsvereinigung zu prüfen und das Ergebnis dem beschwerdeführenden Mitglied mitzuteilen.

Das AGG sowie Informationen über die für die Behandlung von Beschwerden zuständige Stelle sind in der Berufsvereinigung bekannt zu machen, etwa durch Einsatz der in der Berufsvereinigung üblichen Informations- und Kommunikationstechnik.

Die Berufsvereinigung darf Mitglieder – und ihre Beschäftigten – nicht wegen der Inanspruchnahme von Rechten nach AGG oder wegen der Weigerung, eine gegen diese Bestimmungen verstoßende Anweisung auszuführen, benachteiligen, auch nicht, wer Benachteiligte hierbei unterstützt oder zum Zeugnis aussagt.

Jeder böse Schein ist zu vermeiden

Wenn im Streitfall Indizien bewiesen werden, die eine Benachteiligung wegen genannter Gründe vermuten lassen, trägt die andere Partei die Beweislast dafür, dass kein Verstoß gegen die Bestimmungen zum Schutz vor Benachteiligung vorgelegen hat. Diese Umkehr der Beweislast kann indes in der Praxis kaum jemals erfüllt werden, und wenn, dann etwa bei Ausschreibungen zur Mitwirkung in Vereins-Gremien u.ä. nur mit einem erheblichen Dokumentationsaufwand des gesamten Auswahlprozesses, genau wie bei Stellenbesetzungen durch Arbeitgeber.

Bereits eine verweigerte (erst recht nachweislich falsche) verlangte Auskunft über die Gründe für eine ungünstigere Behandlung kann als Indiz ausreichen (LAG Mainz, Urteil vom 25.03.2011 – Az.: 9 Sa 678/10).

Wie bei Stellenausschreibungen durch Arbeitgeber ist es daher auch bei Berufsvereinigungen unbedingt sinnvoll, bereits vorab jedes Indiz für eine mögliche Benachteiligung zu vermeiden.

Kritisch ist bereits, sich für die ausgeschriebene Mitwirkung ausdrücklich nur an etwa “Physikerinnen und Physiker” zu wenden, da dies nicht das diverse Geschlecht mit umfasst, sondern nur die zwei rein binären Geschlechter Frauen und Männer anspricht. Bereits auch nur die Frage nach dem Geburtsdatum könnte ein Indiz für beabsichtigte Altersdiskriminierung sein, erst recht wenn angekündigt ist, dass ohne diese Angabe die Bewerbung um Mitarbeit in Arbeitsgruppen der Vereinigung nicht bearbeitet wird. Ebenso wenn bei Datenschutzhinweisen anläßlich solcher Bewerbung die Zustimmung zur Verwendung des Geburtsdatums als unerläßlich bezeichnet wird.

Ein Indiz kann bereits auch das Verlangen nach einem Foto oder des vollen Vornamens statt nur Initialen sein, da daraus auf Geschlecht und ggf. auch Alter und ethnische Herkunft geschlossen werden kann. Eine ganz schlechte Idee ist, bei der Anrede nur die Wahl zwischen “Herr” und “Frau” zu lassen, oder nur mit “Sehr geehrte Damen und Herren” anzureden, statt “Liebe Anwesende” wenigstens noch hinzuzufügen, wenn schon nicht alleine zu verwenden.

Gendergerechte Urkunden und Berufsbezeichnugen

Viele Berufsvereinigungen vergeben Berufsbezeichnungen oder sogenannte “Titel”, oder beurkunden etwa die Mitgliedschaft, Fort- und Weiterbildungen. Dabei verwendete nicht gendergerechte Bezeichnungen wie das generische Maskulin (“Arzt”) oder rein binäre Formen (“Ärztin/Arzt”), in denen sich Angehörige nicht binären Geschlechts (“Divers”) nicht wiederfinden, könnten diese bei der Inanspruchnahme etwa von Fortbildungsleistungen ihrer Berufsvereinigung benachteiligen. Weil sie damit nur zwischen zwei “Titeln” mit subjektiv falschem Geschlecht entscheiden können. Berufsvereinigungen sollten etwa in Satzungen oder Fortbildungsregelungen (wie zum Facharzt oder Fachanwalt) nicht nur binäre Bezeichnungen in Aussicht stellen.

Es ist daher anzuraten, frühzeitig darauf hinzuweisen, dass sie egal was die Satzung – manchmal gar ein Gesetz oder eine Verordnung – sagt, auf Wunsch auch nichtbinäre Urkunden ausstellen oder solche “Titel” vergeben, und dies statt mit einem vollen Vornamen auch nur mit dessen Initialen.

Arbeitgeber müssen Beschäftigte auch bei dienstlicher Tätigkeit in Berufsvereinigung schützen

Viele Mitglieder in Berufsvereinigungen – etwa bei ärztlichen und rechtsanwaltlichen Berufen – sind bei anderen Arbeitgebern beschäftigt. Üben sie dann eine Tätigkeit für ihren Arbeitgeber in der Berufsvereinigung aus – etwa durch Fortbildung oder Interessenvertretung – so sind sie dabei auch durch ihren Arbeitgeber vor Benachteiligung zu schützen. Erkennbar kann dies daran sein, dass der Arbeitgeber die Tätigkeit in der Berufsvereinigung als Dienstreise behandelt und als Arbeitszeit bezahlt. Oder dienstliche Vorschriften etwa zum Corona-Infektionsschutz darauf erstreckt, die für rein private Tätigkeiten so nicht angeordnet werden könnten. Was er indes vermeiden kann, indem er genau dies alles unterlässt und den rein privaten Charakter der Tätigkeit in der Berufsvereinigung hervorhebt.

“Werden Beschäftigte bei der Ausübung ihrer Tätigkeit durch Dritte nach § 7 Abs. 1 benachteiligt, so hat der Arbeitgeber die im Einzelfall geeigneten, erforderlichen und angemessenen Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten zu ergreifen.” So schreibt es § 12 Abs. 4 AGG auch bei Berufsvereinigungen als “Dritte” vor. Der Beschäftigte kann sich über eine nach AGG verbotene Benachteiligung durch die Berufsvereinigung dann auch bei der vom Arbeitgeber einzurichtenden Stelle beschweren, die dann prüfen und das Ergebnis mitteilen muss. Arbeitgeber müssen dann begründeten Beschwerden abhelfen, etwa durch Abmahnung der Berufsvereinigung bis zur Einstellung der Zusammenarbeit mit ihr.

Benachteiligungen werden aufwendig und teuer

Das AGG sieht bei Benachteiligungen nach nur Beweis eines Indizes die Umkehr der Beweislast vor – diese dann zu erfüllen ist fast unmöglich. Dies kann dann wegen Schadenersatz und “Schmerzensgeld” sehr teuer werden, abgesehen von dem Prestigeverlust. Aber auch die Besetzung von Gremien und Ausschüssen und damit die Arbeit einer Berufsvereinigung kann behindert werden, wenn diese wegen Benachteiligung nach AGG angefochten wird. Umso wichtiger ist, dass Berufsvereinigungen ihre Pflichten nach AGG genau erkennen und ihnen nachkommen, dabei bereits jedes auch nur Indiz einer Benachteiligung vermeiden. Ferner aber auch alle internen Verfahren AGG-konform ausgestalten, darin schulen und ihre Umsetzung zur Beweissicherung genau dokumentieren. Hilfreich angesichts zahlreicher Fallstricke ist auch, die gesetzlich vorgeschriebene Beschwerdestelle nach AGG ausreichend qualifiziert zu gestalten, um nach Möglichkeit spätere aufwendigere Rechtsstreitigkeiten dadurch zu vermeiden.

*von Dr. Johannes Fiala, PhD, RA, MBA Finanzdienstleistungen (Univ.), MM (Univ.), Geprüfter Finanz-und Anlageberater (A.F.A.), Bankkaufmann (www.fiala.de) und Dipl.-Math. Peter A. Schramm, Sachverständiger für Versicherungsmathematik, Aktuar DAV, öffentlich bestellt und vereidigt von der IHK Frankfurt am Main für Versicherungsmathematik in der privaten Krankenversicherung (www.pkv-gutachter.de ).

Droste Festival 2023: Allmenden des 21. Jahrhunderts

Haus Rueschhaus Drohnenaufnahme

»Wo ist Allmende?« Das Droste Festival von Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL) widmet sich unter diesem Motto in diesem Jahr dem Thema Gemeingut. Der Garten von Haus Rüschhaus in Münster verwandelt sich vom 30. Juni bis zum 2. Juli 2023 in ein Spielfeld, auf dem sich Künstlerinnen und Besucherinnen in Lesungen, Performances, Gesprächen, Workshops, Installationen, Film-Vorführungen und einem Live-Rollenspiel mit der Frage beschäftigen, was heute allen gemeinsam gehört. Die Schirmherrinnenschaft für das Festival hat die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Ina Brandes übernommen.

Der Begriff Allmende bezeichnet gemeinschaftlich genutztes Eigentum einer Gemeinde oder Gruppe von Personen. Allmenden existierten seit dem Mittelalter und waren zu Zeiten von Annette von Droste-Hülshoff noch eine gängige Wirtschaftsform. Flächen wie Weiden und Heiden wurden von mehreren Personen gemeinsam genutzt. Die Regeln zur Bewirtschaftung wurden in einer Art Selbstverwaltung von der Gemeinschaft festgelegt und umgesetzt.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts gingen gemeinschaftlich genutzte Flächen dann zunehmend in Eigentum Einzelner über und die heute wirksame Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung mit ihrem Fokus auf Privateigentum bildete sich heraus. Mit dem Verschwinden der traditionellen Allmenden verschwand auch das Wort Allmende aus dem allgemeinen Sprachgebrauch. Das Konzept des Gemeinguts findet sich aber auch heute noch.

Das Droste Festival 2023 widmet sich den Allmenden des 21. Jahrhunderts. Welche Allmenden umgeben uns heute, sichtbar und unsichtbar? Sind Sprache, Zeit, Wissen oder das Internet Allmenden? Welche Regeln und Mechanismen braucht es, damit Gemeineigentum funktioniert, und wie können diese verhandelt werden? Wo sind die Grenzen des Gemeinguts? Gibt es auch als Gemeingut verstandene Bereiche, die eigentlich gar keine sind? Autoren, Künstlern, Initiativen und Besuchern kommen zusammen, um in einem vielfältigen Programm an drei Festivaltagen gegenwärtige Allmenden zu entdecken.

Freitag, 30. Juni – Sonntag, 2. Juli 2023
DROSTE FESTIVAL 2023
Wo ist Allmende?

Mit u.a. Eva-Maria Baumeister (Regisseurin), Eloïse Bonneviot & Anne de Boer (Künstlerinnen), Theaterwerkstatt Bethel, Taifun Project, Hans Unstern (Musikerin), Stefanie Wenner (Künstlerin), What Are People For (Band)

Veranstaltungsort: Haus Rüschhaus, Am Rüschhaus, 48161 Münster

Foto: Lisa Gehring

NordWestBahn – RB 84: Einschränkungen zwischen Paderborn und Holzminden vom 1. bis 2. April

Gleisarbeiter

Aufgrund von Tunnel- und Gleisarbeiten durch die Deutsche Bahn (DB Netz AG) werden am Samstag, 1. April, und Sonntag, 2. April 2023, die Züge der Linie 84 nicht zwischen Paderborn Hbf und Höxter-Ottbergen bzw. Holzminden verkehren können.

Zwischen Paderborn Hbf und Altenbeken wird auf den Parallelverkehr der Linien RB 72 und S 5 verwiesen. Auf dem weiteren Streckenabschnitt zwischen Altenbeken und Höxter-Ottbergen bzw. Holzminden werden die nicht verkehrenden Züge durch einen Ersatzverkehr mit Bussen bedient.

Die nächtlichen Busse von Paderborn Hbf bzw. Altenbeken nach Holzminden halten in Höxter-Lüchtringen nur zum Ausstieg.
Aufgrund von Bauarbeiten wurde die Haltestelle des Ersatzverkehrs in Höxter Rathaus von „Bahnhof/Rathaus“ zu der Haltestelle „Schulzentrum“ verlegt.
Die Mitnahme von Fahrrädern ist in den SEV-Bussen leider nicht möglich.

Die Ersatzfahrpläne sind unter www.nordwestbahn.de verfügbar und in den digitalen Auskunftsmedien (zum Beispiel www.bahn.de) abrufbar.

Kampfmittelräumung in Göttingen – Auswirkungen auf S-Bahn-Verkehr

Gleise

Aufgrund einer Kampfmittelräumung in Göttingen, werden sämtliche Züge durch die Deutsche Bahn umgeleitet, was zu Einschränkungen am Samstag, 25 März auf der S-Bahn-Linie S5 führt.

Züge verkehren zwischen Hannover Hbf und Hameln sowie Hameln und Hannover Hbf ganztägig im Stundentakt. Die Strecke Hannover Hbf und Hannover Flughafen ist davon nicht betroffen. Wir bitten unsere Fahrgäste um Verständnis.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.sbahn-hannover.de

Einkommensrunde 2023: Beschäftigte aus ganz NRW im Ausstand

Mehr als 10.000 Beschäftigte der Kommunen aus NRW gingen bei einem zentralen Warnstreik am gestrigen Donnerstag (23.03.) in Gelsenkirchen auf die Straße. Sie machten kurz vor der dritten Verhandlungsrunde lautstark auf ihre berechtigten Forderungen aufmerksam. Aufgerufen hatten die komba gewerkschaft und ihre Dachorganisation dbb beamtenbund und tarifunion.

In Gelsenkirchen betonte Andreas Hemsing, Bundes- und NRW-Landesvorsitzender der komba gewerkschaft sowie stellvertretender dbb Vorsitzender: „Wir verlangen von den Arbeitgebern, dass sie sich in der dritten Runde tatsächlich bewegen. Jede Krise wird von den Beschäftigten im öffentlichen Dienst souverän gemeistert. In Zeiten von Finanzsorgen, Fachkräftemangel und demografischem Wandel sind jetzt die Kolleginnen und Kollegen an der Reihe. Wenn die Arbeitgeber wirklich an einem zukunftsfähigen öffentlichen Dienst interessiert sind, dann müssen sie ein verhandelbares und respektvolles Angebot vorlegen. Mit Ignoranz gewinnt man weder Personal, noch hält man es. Kürzlich erzielte Tarifeinigungen zeigen, dass bei ernsthaften Bemühungen und Bewegungen auf der Arbeitgeberseite Einigungen möglich sind.“

Den Rückhalt der mehreren Tausend Beschäftigten in Gelsenkirchen nehmen komba gewerkschaft und dbb in der kommenden Woche mit an den Verhandlungstisch. „Die eindrucksvolle Beteiligung in Gelsenkirchen zeigt, dass die Beschäftigten hinter den gemeinsamen Forderungen stehen. Die wirtschaftliche Situation bringt zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, besonders in den unteren Lohngruppen, in große finanzielle Nöte. Sie dürfen mit ihren Sorgen nicht alleine bleiben. Sie verdienen ein auskömmliches Einkommen und die längst überfällige Anerkennung für ihre Arbeit“, machte Sandra van Heemskerk, Landesvorsitzende der komba gewerkschaft nrw, bei der Abschlusskundgebung deutlich.

Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen beginnt am 27. März in Potsdam.

Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro im Monat. Außerdem geht es um eine Erhöhung der Entgelte für Auszubildende, Studierende und Praktikant/innen um 200 Euro sowie eine verbindliche Zusage zur unbefristeten Übernahme der Azubis. Mit zahlreichen Aktionen hatten die Beschäftigten in den zurückliegenden Wochen ihre Forderungen unterstrichen.

NordWestBahn muss wegen Streikaufruf Betrieb ruhen lassen

Ein leerer Bahnhof

Aufgrund einer Streikankündigung muss die NordWestBahn ihren Betrieb am Montag, 27. März, ruhen lassen. Sämtliche Züge fallen somit aus. Aktuell arbeitet das Unternehmen mit Hochdruck an der Umsetzung ihres Notfallkonzepts.

Die Gewerkschaften Verdi und EVG haben kurzfristig zu einem bundesweiten Warnstreik am 27. März aufgerufen. Der Streik in Fern- und Nahverkehr trifft u. a. die Deutsche Bahn, die NordWestBahn und über die Fahrdienstleiter auch das Streckennetz der DB Netz AG.

So kommt es leider auch bei der NordWestBahn zu erheblichen Einschränkungen, die dazu führen, dass die NordWestBahn während des Streiks ihren Betrieb am 27. März voraussichtlich für einen Tag ruhen lassen muss. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen bittet ihre Fahrgäste um Verständnis.

Die NordWestBahn hat für solche Fälle ein Notfallkonzept erarbeitet, das nun greift. Vorgesehen ist ein Ersatzverkehr durch Busse. Ob und welche Verbindungen durch einen Bustransfer ersetzt werden können, ist derzeit noch offen. Fahrgäste werden gebeten, sich über Änderungen unter www.nordwestbahn.de und den sozialen Kanälen der NordWestBahn zu informieren.

JK-Gruppe eröffnet neuen Produktionsstandort in Neustadt (Wied)

Das neue Werk
Produktionsstandort in Neustadt (Wied)

Am neuen Standort werden Überwasser-Massageliegen der Marke Wellsystem Hydrojet für den nationalen und international Markt gefertigt.

Windhagen. Die Windhagener JK-Gruppe erweitert ihre Produktionskapazitäten für die Wellsystem Hydrojets. Am neuen Standort in Neustadt (Wied) stehen dem Branchenführer mehr als 1.300 m2 Produktions- und Lagerfläche sowie ein Verwaltungsgebäude mit 120 m2 Bürofläche zur Verfügung. Das Mietobjekt wurde in den vergangenen Monaten umfassend modernisiert und an die Bedürfnisse der Wellsystem Hydrojet-Produktion angepasst.

„Wir freuen uns sehr, dass wir ein geeignetes Objekt in unserer Region gefunden haben“, sagt Marco Jakobs, Geschäftsführer JK-International GmbH. „Unser viertes Werk ist nur wenige Kilometer von unserem Stammsitz in Windhagen entfernt und ergänzt damit die bestehenden Produktionsstandorte ideal“, so Jakobs weiter. In Neustadt werden ab sofort alle Hydrojets der Marke Wellsystem gefertigt. Bei Überwasser-Massagesystemen ist die JK-Gruppe einer der weltweit führenden Anbieter.

Das System wird in zwei unterschiedlichen Produktserien produziert: Wellsystem Clinic für den medizinischen Einsatz und Wellsystem Lounge als wohltuende Wellnessanwendung. „Unser Wellsystem nutzt Wärme und Wasserkraft für effektive Ganz- oder Teilkörpermassagen“, erklärt Marco Jakobs. Dabei werden warme Wasserstrahlen in gleichmäßigen, gezielten Bewegungen auf die Unterseite einer weichen Liegefläche aus Naturkautschuk gelenkt.

Die Wasserstrahlen massieren den Körper von Kopf bis Fuß, während der Nutzer – ohne lästiges Umkleiden – fast schwerelos auf der trockenen Oberfläche schwebt. Die wohltuende Wärme und die sanfte Kraft des Wassers aktivieren tiefere Gewebeschichten, fördern die Durchblutung und lockern die gesamte Muskulatur. Dabei können verschiedene Massagebereiche und -techniken individuell ausgewählt werden.

Die kontaktlose Überwasser-Massage ist besonders hygienisch und eine ideale Ergänzung bzw. perfekte Alternative zur manuellen Therapie. „Mit der Erfindung des Hydrojets als erstes Überwasser-Massagegerät hat Wellsystem eine komplett neue Produktgruppe geschaffen, die heute aus der Gesundheits-, Fitness- und Wellnessbranche nicht mehr wegzudenken ist“, so Marco Jakobs. Zu den Kunden der JK-Gruppe gehören z.B. die Hotellerie, Sport- und Fitnessanbieter sowie Kliniken, Rehaeinrichtungen und Praxen. In Deutschland ist die Hydrojet-Massage zudem als therapeutische Leistung in der medizinischen Rehabilitation von der Deutschen Rentenversicherung anerkannt.

Foto: JK-International GmbH

Architektonischer Blickfang auf der Gartenschau Höxter

Strohboid

Strohboid-Pavillons aus Österreich sind ein Hingucker auf dem Gelände und beeindrucken mit innovativer Bauweise.

Höxter. Ungewöhnliche Bauten entstehen derzeit auf dem Gelände der nordrhein-westfälischen Landesgartenschau in Höxter. Sie sehen aus wie ein besonders geformtes Kuppelzelt, sind aber nutzbar wie ein festes Gebäude. Die Strohboid-Pavillons kommen aus Österreich. „Die doppelt gebogene Konstruktion aus Baubuche zeichnet sich durch eine enorme Stabilität aus, die Stahl in den Schatten stellt“, sagt LGS-Geschäftsführerin Claudia Koch. „Bei so einem Anblick schlägt mein Herz als Bauingenieurin höher.“ Schon von weitem zeichnen sich die organisch geformten Pavillons im Zentrum des Weserbogens ab. Parabolisch-hyperbolisch nennen Fachleute das Design.

Die Pavillons der Landesgartenschau sollten einen hohen Wiedererkennungswert haben, nachhaltig produziert und zweckmäßig sein. „Keine leichte Aufgabe, aber wir sind fündig geworden“, so die Gartenschau-Chefin. Glücklicherweise sei sie auf das Startup aus Österreich gestoßen. „Im Fokus steht dabei CO2- neutrales und ökologisches Bauen mit natürlichen und schadstofffreien Baustoffen“, so die beiden Firmengründer Max Schade und Fritz Walter, die sich vor fünf Jahren nach dem Studium mit dieser Idee selbstständig machten. „Das Besondere ist, dass man materialsparend große Räume kreieren kann“, betont Projektleiter Jakob Langschützer. Nur ein Kubikmeter Holz werde für den großen Strohboid benötigt. Das Unternehmen habe bislang etwa 70 solcher Pavillons in Europa aufgestellt, überwiegend in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Der große Pavillontyp ist fast 4,80 Meter hoch und hat eine Fläche von 70 Quadratmetern. Er besteht aus einer extrem leichten Holzgitterschale, die sich wie eine Ziehharmonika zum Auf- und Abbau auseinander- und zusammenschieben lässt. Bespannt ist er mit einer speziellen, wetterfesten aber lichtdurchlässigen Membran mit Fenstern sowie mit einer hölzernen Eingangstür. Die Stohboids trotzen selbst Orkanböen und hohen Schneelasten.

Aktuell werden auf dem Gartenschau-Gelände zwei große und zehn kleine Stohboids aufgestellt, die für verschiedene Zwecke dienen. Zwei große Pavillons stehen am Archäologiepark gleich neben der Hauptgastronomie. Einer davon wird zum Besucherzentrum, in dem sich die Gäste der Landesgartenschau ausführlich über die Attraktivität der Region informieren können. Der andere kann für Firmenveranstaltungen oder Tagungen gebucht werden. Sitzend passen bis zu 70 Leute, stehend sogar 100 bis 120 Personen hinein. „Nicht nur die außergewöhnliche Architektur sondern auch der unvergleichliche Standort mitten in der Landesgartenschau machen das zu einem unvergesslichen Erlebnis“, ist Gartenschau-Geschäftsführer Jan Sommer sicher.

Sieben weitere, kleinere Pavillons stehen beim Weserfestplatz auf dem Gartenmarkt. Auch an anderen Stellen im Gelände hat die Firma weitere Strohboids aufgestellt, zum Beispiel neben dem neuen Spielplatz „Welt des Mittelalters“ auf dem Wall. Dieser Pavillon ist als Rückzugsort für Eltern und Kinder gedacht, zum Beispiel zum Wickeln und Stillen. „Er wird ausgestattet von der Höxteraner Firma Alvi und ist damit ein Angebot für junge Mütter und Familien“, sagt Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann. Auch ihm freut es, dass die Gartenschau-Besucher innovative Bauweisen kennenlernen können.

Foto: LGS Höxter/Manuela Puls

Osterdechenverein stärkt das Brauchtum und die Stadtgesellschaft

Männer laden die Räder auf

Lügde. Die Tradition des Osterräderlaufs in der westfälischen Kleinstadt Lügde lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Dass der Lauf der brennenden Riesenräder in der Osternacht Tausende von Besuchern anzieht und seit 2018 zum Immateriellen Kulturererbe Deutschlands gehört, verdankt er dem Engagement des Osterdechenvereins. Vor hundert Jahren von 70 Lügder Bürgern gegründet, zählt er heute 557 Mitglieder.

Das in Deutschland beklagte Vereinssterben und die oft zu beobachtende Überalterung der Mitglieder ist für den Osterdechenverein kein Thema. Die Mitgliederzahlen sind seit Jahren stabil, fast 60 Prozent der Dechen sind jünger als 60 Jahre, die Begeisterung für die Tradition des Osterräderlaufs ist ungebrochen. Am Ostersonntag, 9. April, gibt es wieder Gelegenheit den seit 100 Jahren aktiven Verein in seinem Element zu erleben: Beim Ausrichten des weit über Lügde hinaus bekannten Laufs der brennenden Osterräder.

Brennendes Rad beim Start auf dem Lügder Osterberg.
Brennendes Rad beim Start auf dem Lügder Osterberg.

„Lügde nennt sich ‚Stadt der Osterräder‘“, erklärt Bürgermeister und Deche Torben Blome. „Was nur ein Werbeslogan sein könnte, beschreibt tatsächlich das Selbstverständnis der Lügder. Dafür hat der Dechenverein viel geleistet.“ Auch die UNESCO erkannte die Bedeutung des Lügder Osterbrauchs für die Stadtgemeinschaft: Die identitätsstiftende Wirkung des Brauchs war einer der Gründe für seine Aufnahme in die Liste des Immateriellen Kulturguts.

Verein dankt den Bürgern für ihr Engagement

Nicht nur die knapp 600 Mitglieder des Dechenvereins sind am Osterwochenende auf den Beinen: Viele Freiwillige leisten ihren Beitrag an den Sperren zur Laufstrecke, bei der Feuerwehr, dem Musikcorps oder dem Transport der Räder auf den Osterberg. „Dem Dechenverein war es immer ein Anliegen, in die Stadt hineinzuwirken. Das ist wohl einer der Gründe dafür, dass die Dechen nicht den traurigen Weg in die Vergessenheit gehen wie so viele ländliche Brauchtumsvereine“, erklärt Oberdeche Uwe Stumpe. Anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Dechenvereins, richtet man vom 4. bis 6. August ein Festwochenende aus. Mit diversen Veranstaltungen will man all jenen Lügdern danken, die sich für den Verein und den Erhalt des Osterräder-Brauchtums engagieren.

WDR sendet vor Ostern mehrere Beiträge über den Osterräderlauf

Das Engagement der Lügder für ihren Osterräderlauf ist auch Thema für den WDR. Drei Beiträge des Senders kreisen um die Lügder Tradition: Einmal geht es um den Osterräderlauf als Immaterielles Kulturerbe, ein zweiter Beitrag zeigt Lügder Familien, die sich seit Generationen für den Räderlauf engagieren. Auch am Ostersonntag berichtet ein Team vom Lügder Osterberg. Ausgestrahlt werden die Beiträge in den Lokalzeiten OWL, Münsterland und Südwestfalen. Die genauen Sendetermine stehen noch nicht fest.

Osterräderlauf 2023: Das Programm

Am Karsamstag, 8. April 2023, startet im Emmerauenpark um 14 Uhr das Unterhaltungsprogramm mit Bewirtung und Fahrgeschäften. Zwischen 16 und 18 Uhr spielt der Fanfarenzug aus Brake im Park auf. Er ist auch dabei, wenn die Dechen die gewässerten Räder gegen 17 Uhr aus der Emmer holen und in einem Umzug durch die Altstadt fahren.

Am Ostersonntag, 9. April 2023, spielt das Blasorchester der Stadt Lügde zwischen13 und 14 Uhr am Marktplatz. Ziel des sich anschließenden Umzugs des Dechenvereins mit den geschmückten Rädern ist der Lügder Osterberg. Um 14 Uhr startet auch das Unterhaltungsprogramm im Emmerauenpark. Der Eintritt in den Emmerauenpark und der Zugang zur Laufstrecke der Räder kostet acht Euro. Für Kinder unter zehn Jahren ist der Eintritt frei.

Gegen 15 Uhr beginnt auf dem Osterberg das traditionelle Stopfen der Räder mit Roggenstroh. Das erfordert viel Kunstfertigkeit und dauert etwa drei Stunden. Gegen 18 Uhr entzünden die Dechen am Berg ein großes Osterfeuer. Mit Anbruch der Dunkelheit wird der Emmerauenpark in stimmungsvolles Licht getaucht.

Ab 21 Uhr werden die Räder nacheinander in Brand gesetzt und von erfahrenen Dechen ins Rollen gebracht. Am Berg und im Tal beobachten Tausende von Gästen, wie die brennenden Riesen rollend und springend ihr Ziel erreichen.

Wie schon in den vergangenen Jahren geht der Osterräderlauf gegen 21 Uhr 45 mit einem Hochfeuerwerk zu Ende. Aufgrund des hundertjährigen Bestehens des Dechenvereins wird es in diesem Jahr besonders spektakulär ausfallen.

Fotos: Dechenverein Lügde

Hämatom – neue Tour

Hämatom

Schluss mit der Stille. Es wird Zeit endlich wieder etwas Chaos zu verbreiten und all den ausgehungerten Musikseelen ein paar Gänsehaut-Momente zu verpassen. Denn keine DVD und kein Streaming-Konzert der Welt kann die Energie eines Pogos oder die Magie lauter Chöre ersetzen.

Und es gibt wohl kaum eine Band, die all diese Emotionen mehr vermisst hat als die vier Masken-Metaller von HÄMATOM.

Mit neuem Album im Gepäck, den Lieblingen vom Vorgänger “Die Liebe ist tot“ und natürlich vielen HÄMATOM-Hits aus über 15 Jahren Bandgeschichte geht es im Frühjahr 2023 auf LIEBE & HASS Tour gemeinsam mit der befreundeten Band DYMYTRY aus Tschechien. Eine Band, mit der man schon vor fünf Jahren gemeinsame Sache machte – Live und im Studio – und man eine Zusammenarbeit bezüglich neuer gemeinsamer Songs im Vorfeld der Tour nicht ausschließen sollte.

OST: „Ich liebe das Live-Spielen. Ich bin ehrlicherweise süchtig danach. Deshalb kann ich es wirklich kaum erwarten auf die Straße zu kommen und den Leuten all das Material, um die Ohren zu hauen, dass wir in den letzten zwei Jahren für sie geschrieben haben.“’

“Liebe & Hass Tour 2023” Special Guests: Dymytry Präsentiert von: Contra Promotion, Metal.de, EMP, Anti Alles, MPS und undercover

Hämatom
(special guest: Dymytry)

Fr. 14.04.2023 Berlin – Columbiahalle
Einlass: 18:30 Uhr / Beginn: 20:00 Uhr
VVK: 36,00 € (zzgl. Gebühren)
www.haematom.de
www.columbiahalle.berlin/de/veranstaltungen.html

15.04.23 Hamburg – Sporthalle
21.04.23 Oberhausen – Turbinenhalle
22.04.23 CH Pratteln – Z7
28.04.23 Geiselwind – Eventhalle Geiselwind
29.04.23 Leipzig – Haus Auenseee
04.05.23 AT Vienna – Simm City
05.05.23 Memmingen – Kaminwerk (ausverkauft)
06.05.23 Dresden – Alter Schlachthof
12.05.23 Rostock – Moya
19.05.23 Saarbrücken – Garage (Support: Grailknights)
20.05.23 München – Tonhalle
26.05.23 Stuttgart – LKA Longhorn
27.05.23 Frankfurt – Batschkapp Tickets der Liebe & Hass Tour 2022 behalten ihre Gültigkeit

Veranstalter: Contra Promotion
Tickets: www.haematom-shop.de/TICKETS:::8.html

Hämatom “Lang lebe der Hass“ VÖ: 04.11.2022 Label: Anti Alles
Vertrieb: Believe / GoodToGo Erhältlich als: CD im Digipack als Limited Edition „Freak Bag“ sowie als „Lang lebe der Hass“ Bundle

Hämatom “Lang lebe der Hass“
VÖ: 04.11.2022
Label: Anti Alles
Vertrieb: Believe / GoodToGo
Erhältlich als: CD im Digipack als Limited Edition „Freak Bag“ sowie als „Lang lebe der Hass“ Bundle

Foto: 360 Grad Design