Stuttgart. „Natürlich erkennt die Südwestwirtschaft das Primat der Politik an. Der Schwerpunkt des Infektionsgeschehens liegt nach neuesten Studien allerdings nicht im betrieblichen Kontext. Unternehmen, die intensiv und umfangreich Hygienekonzepte für einen möglichst sicheren Betrieb für Personal und Kunden ausgearbeitet haben, stehen jetzt mit dem Rücken an der Wand. Dabei wurden diese Konzepte auf Erfahrungen aus der ersten Welle aufgebaut, um genau diesen Fall eines erneuten Betriebsstillstands nachhaltig und verlässlich zu verhindern“, betont Wolfgang Grenke, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK).

Grenke weiter: „Wir brauchen jetzt mehr denn je einen verantwortbaren Plan mit Augenmaß, der so schnell wie möglich echte Öffnungs- und Geschäftsperspektiven für die betroffenen Branchen aufzeigt und gleichzeitig den Anstieg der Infektionen wirkungsvoll eindämmt. Es ist klar, dass die neu beschlossenen Maßnahmen weitere staatliche Unterstützung notwendig machen – entsprechende Ankündigungen gibt es ja bereits. Gerade, weil die Eigenkapitalsituation in vielen Betrieben kritischer ist als im Frühjahr, geht dies jetzt an die Substanz oder gar darüber hinaus. Das Ende des Infektionsgeschehens ist nicht absehbar. Die Südwestwirtschaft braucht aber jetzt Planbarkeit und Verlässlichkeit, die nicht auf immer neuem Still-stand mit nachfolgenden staatlichen Hilfsprogrammen beruhen. Wir müssen hier dringend einen anderen Weg finden. Ein Weg, der klar die Haupttreiber des Infektionsgeschehens in den Fokus nimmt und nicht weiter der wirtschaftlichen Substanz des Standorts schadet.“