Düsseldorf. Der Mittelstand kritisiert die Anhebung des Mindestlohns auf 10,45 Euro. In der Vergangenheit habe die gute Konjunktur die negativen Wirkungen der Lohnregulierung kaschiert, so NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW).

Corona könnte nun Fakten schaffen, betroffen seien von der Anhebung vor allem kleinere Betriebe und Arbeitnehmer mit Schwierigkeiten beim Einstieg in den Job:

„Die schrittweise Anhebung des Mindestlohns auf 10,45 Euro in zwei Jahren ist angesichts der Tiefe der Rezession, unter der vor allem der Mittelstand leidet, ein Schlag gegen die Betriebe und ein Ausweis fehlender ökonomischer Vernunft. Es handelt sich in diesem Falle auch nicht um einen Kompromiss, sondern um den Nachweis maximaler Distanz einiger Funktionäre zur wirtschaftlichen Realität. Eine Anhebung der Lohnuntergrenze in diesem makroökonomischen Umfeld wirft gleichsam einen tiefen Graben um den Arbeitsmarkt auf und zerstört für viele Menschen den Zugang zur Erwerbsarbeit. Bislang zeigt sich die deutsche Politik reformunfähig.

Anstatt nun die Weichen für einen dynamischen Neustart der Wirtschaft zu stellen, erleben wir Trippelschritte und die beharrliche Fortsetzung teurer Sozialprojekte, die der Wirtschaft die Schubkraft nehmen. Wir werden uns wohl daran gewöhnen müssen, dass eine wachsende Zahl von Menschen in die Abhängigkeit des Sozialstaats gerät, wenn nicht endlich die Realität in politische Entscheidungen eingepreist wird.“